Samstag, 24. September 2011

Weg damit!

                                  

In der Kategorie "Weg damit!" dokumentiere ich, was ich täglich so ausmiste. Los geht's!

Das Wochenende hat angefangen, und da geht wieder einiges weg: Zwei Säcke zur Altkleidersammlung, viel Krimkrams, und außerdem Sachen, die über Kalaydo niemand auch nur angefragt hat - selbst, wenn sie zu verschenken waren.

Mir hat das wieder klargemacht, wie sehr Besitz doch an einem kleben kann. Nicht alles wird man so leicht wieder los. Und einfach nur wegwerfen will man vieles nicht. Mir war das eine weitere Lehre, in Zukunft genau aufzupassen, was ich überhaupt kaufe, mitnehme oder mir schenken lasse (letzteres ist wirklich tricky!).

Das Bild zeigt einen Walkman, den ich von den Schülern meines Vaters auf einer gemeinsamen Klassenfahrt zum 9. Geburtstag bekommen habe. Ich glaube, das verdeutlicht wirklich mein Pflichtbewusstsein, und meinen Wunsch, gute Sachen auch gut zu behandeln. Da ihn aber niemand mehr gebrauchen kann, wird er jetzt nach über 20 Jahren endlich in die Tonne wandern ..... bye, bye, lieber Walkman!

Hat noch jemand da draußen solche Uralt-Stücke bei sich gefunden? Bitte sagt mir, dass ich nicht die einzige bin. ;-)

Mittwoch, 21. September 2011

Minimalisten wie du und ich: Alexander der Große



Alexander der Große, ca. 400 v. Chr., König von Mazedonien, erreichte bis dahin ungekannte militärische Erfolge und eroberte weite Teile der Welt über Mazedonien hinaus.

Sein Gespräch mit Diogenes muss ihn tief beeindruck haben. Ihm wird nachgesagt, dass er kurz vor seinem Tod mit nur 33 Jahren folgenden letzten Wunsch äußerte:

"Wenn mein Sarg zu Grabe getragen wird, dann schneidet zwei Löcher hinein und lasst meine Hände heraus hängen! Ich will der Welt zeigen, dass ich mit leeren Händen gehe. Ich wollte immer größer und reicher werden, aber tatsächlich bin ich immer ärmer geworden. Lasst alle wissen: Alexander der Große stirbt mit offenen Händen. Ich kann nichts mitnehmen, alles war nur Einbildung." 


Das ist eine schöne und dramatische Geschichte, die daran erinnert, dass all die Sachen um uns herum an sich keinen Wert haben. Entweder wir freuen uns an ihnen, oder nicht. Entweder wir benutzen sie, oder nicht. 

Je mehr man darüber nachdenkt, desto unsinniger scheint es, Dinge anzuhäufen. Ich wette, Alexander hätte gerne mit Diogenes getauscht und wäre schon früher zu dieser Erkenntnis gekommen. Schöne Sachen zu erleben ist so viel toller als schöne Sachen zu horten!

Montag, 19. September 2011

Weg damit!

In der Kategorie "Weg damit!" dokumentiere ich, was ich täglich so ausmiste. Los geht's!

Das hier ist alles am Wochenende weggegangen:


Ein alter Campingteller (oben) und ein weißer Teller, den ich mir mal in Frankreich gekauft habe. Und ein Löffel, der zu keinem Besteck passt. Wahrscheinlich von einem der anderen Studenten damals.


Wunderbare, gut erhaltene Sachen, die aber partout niemand kaufen wollte. Also in die Altkleidersammlung damit.


Ich habe meinen Augen nicht getraut, aber ich hatte tatsächlich noch Briefpapier mit mir rumgeschleppt, dass ich im Grundschulalter geschenkt bekommen habe. 



Das Kabelgewusel kam weg, die alte X-Box war nicht mehr vollständig und kam weg, der auseinandergelegte Kleiderständer kam weg, und das schwarze kleine Regal für's Bad auch. Ich habe den Sperrmüll schon gar nicht mehr gerufen. Altmetall wird zuverlässig weggesammelt, da die fleißigen Sammler dafür noch ein paar Euro bekommen. Sollen Sie - ich unterstütze jeden, der sich aus eigener Kraft ein bisschen was dazu verdient.

Die alten Elektrogeräte wurden auch begeistert aufgenommen: Ein Toaster, ein alter DVD-Player, Kabel und die X-Box. Ich kam mir vor wie im Karnevalszug, wenn man gute Gaben an die fröhlichen Leute verteilen darf. ;-)

So ganz, ganz langsam nähere ich mich dem Punkt, an dem ich eventuell damit aufhören könnte, weiter zu entrümpeln. Ein paar Sachen haben wir noch, die weg müssen. Aber viel ist es nicht mehr! Und es macht immer noch wahnsinnig Spaß - die Reinigungskur für die Wohnung.

Sonntag, 18. September 2011

Keine Blusen, keine Pullis

 

Mich hat beim Ausmisten die Erkenntnis überrascht, dass ich eigentlich nur T-shirts und Strickjacken trage. Selbst, wenn es zu Hause etwas kühler ist, ziehe ich eine Fleecejacke drüber. Ich trage einfach nie Pullis. Und ich trage ungern Blusen. Komischerweise war mir das bis jetzt nicht so bewusst - sonst hätte ich wahrscheinlich keine Pullis und Blusen gekauft. Sie sind fast ausnahmslos auf dem Stapel gelandet, der weg soll.

Auf den Bildern sind die drei Oberteile, die ich am häufigsten trage: ein Top mit mittellangem Arm von Marc Cain, pechschwarz (verzeiht alle Flecken und kann man zu allem kombinieren), und trägt sich wie eine zweite Haut. Die Strickjacke ist von H&M und mindestens fünf Jahre alt. Und ein kurzärmeliges T-shirt von Christian Berg, das für mich einfach perfekt geschnitten ist, allerdings seine schwarze Farbe zunehmend verliert. (Hat da jemand Tipps?)

Samstag, 17. September 2011

Weg damit!


In der Kategorie "Weg damit!" dokumentiere ich, was ich täglich so ausmiste. Los geht's!

Diese teure Bettwäsche ist gestern Vormittag für 5 Euro an einen netten Herren aus der Umgebung weggegangen. Er verwendet sie jetzt in seinem Gartenhaus - na dann. So teuer sie auch war und so lieb meine Mutter das auch gemeint hat, aber zu unserer Einrichtung passte sie leider gar nicht. Adieu, bunte Bettwäsche!

Freitag, 16. September 2011

Weg damit!


In der Kategorie "Weg damit!" dokumentiere ich, was ich täglich so ausmiste. Los geht's!

Gestern Abend kam ein netter junger Mann aus der Umgebung, der für 7 Euro all diese Kleiderbügel für seine Frau abgeholt hat. Wir haben immer noch mehr als genug. Und haben festgestellt, dass niemand weiß, wer die damals gekauft hat - jedenfalls keiner von uns!

Donnerstag, 15. September 2011

Minimalisten wie du und ich: Diogenes von Sinope


Diogenes von Sinope: Auch bekannt als "Diogenes in der Tonne", lebte der Philosoph ungefähr 400 v. Chr. in Griechenland. Was wirklich so geschehen ist, weiß niemand, aber anekdotisch ist Folgendes überliefert:

"Als er einmal ein Kind sah, das aus den Händen trank, riß er seinen Becher aus seinem Ranzen heraus und warf ihn weg mit den Worten: Ein Kind ist mein Meister geworden in der Genügsamkeit."

Gefragt nach seinem Heimatort, antwortete er: 'Ich bin ein Weltbürger'.“

Plutarch überlieferte folgende Begebenheit: Als Alexander der Große zu Diogenes trat und ihm einen Wunsch freistellte, antwortete dieser: „Geh mir ein wenig aus der Sonne“, worauf Alexander entgegnete: „Wäre ich nicht Alexander, wollte ich Diogenes sein.“

„Es ist göttlich, nichts zu bedürfen, und gottähnlich, nur wenig nötig zu haben.“

„Auf der Jagd nach Vergnügungen um jeden Preis wird das Leben der Menschen immer freudloser und mühsamer, und während sie glauben, für sich selbst vorzusorgen, kommen sie vor Sorge und Voraussicht erbärmlich um.“
„Als man ihm riet, seinen entlaufenen Sklaven wiederzusuchen, sagte er: 'Es wäre doch lächerlich, wenn Manes ohne Diogenes, Diogenes aber nicht ohne Manes leben könnte.'“


Gibt es ein Zitat, das euch besonders gut gefällt? Warum? Ich habe zwei Favoriten. Was sind eure?

Dienstag, 13. September 2011

So ziehen Minimalisten um

Wer würde nicht so am liebsten umziehen? Mit nur einem Koffer? Gepackt, fertig, los?

Heute stand den ganzen Tag ein großer Laster mit großem Anhänger bei uns vor der Tür. Hier im Haus zieht jemand um. Ich weiß, dass unsere Wohnungen alle ziemlich gleich groß sind. Wie viel Zeug hat die Person wohl angehäuft? Irgendwie sehe ich das nur noch als Belastung.


Wenn ich das nächste Mal umziehe, dann am liebsten so wie die Frau auf dem Bild ganz oben. Ich habe schon unzählige Umzüge mitgemacht, eigene und die von Freunden.

Meine Umzüge waren nie von großem Ausmaß, aber trotzdem kam immer mehr zusammen, als ich dachte. Mein Ziel ist, den nächsten Umzug wirklich ganz alleine machen zu können.

MissMinimalist und ihr Mann besitzen aktuell nur vier Möbel, was ich unendlich cool finde:

Eine Doppelmatratze,
einen kleinen, niedrigen Tisch,
und zwei IKEA Pöang-Stühle (die superbequemen zum Sitzen/Liegen).

Lustigerweise haben wir uns auch damals für zwei Pöangs entschieden statt für eine Couch, aber dazu mehr im Blogpost über das minimalistische Wohnzimmer. :-)

Minimalistin Tammy Strobel hat auch Pöang gewählt. Irgendwie hat ein kluger IKEA-Designer damit den perfekten Stuhl für Leute geschaffen, die möglichst wenig und möglichst leichte Möbel haben möchten.

Okay, das ist schon wirklich sehr wenig und für einige sicherlich auch zu spartanisch, aber für sie und ihren Mann funktioniert es. Und wenn man damit umziehen muss, ist das ja wirklich ein Spaziergang. Wenn man weit weg zieht, verkauft man am besten die Möbel, setzt sich mit seinem Rucksack in den nächsten Zug und kauft die Möbel vor Ort gebraucht oder neu einfach wieder. Das Leben kann so leicht sein ...

Minimalisten brauchen keine Horrorfilme - dieser Anblick reicht! Wohin soll all das Zeug, das dort aus dem Laster quillt? Hilfe! ;-)

Wie sehen die Möbel in eurer idealen Wohnung/Haus aus? Könnte man damit leicht umziehen?

Montag, 12. September 2011

Unser (halbwegs) minimalistisches Schlafzimmer


Da ich es selbst immer spannend finde zu sehen, wie andere so leben, zeige ich hier mal ein erstes Ergebnis meiner Entrümpelungsarbeit. Es ist noch einiges zu tun, aber glaubt mir, es ist viel, viel weniger Zeug drin als vorher. Hätte ich ein vernünftiges Vorher-Foto, könnte man es sehen. Wir hatten das weiße Regal (siehe Foto unten) direkt seitlich an den Betten als Raumteiler genutzt, und außerdem standen noch zwei lange Kleiderständer für all die Kleidung in der Nähe des Fensters. Und wir haben dort eine Vielzahl an Küchengegenständen gelagert, die wir in der Küche nie benutzt haben.

Die kleine Couch ist übrigens das 2er-Element von einer Serie. Wir hatten auch das 3er-Element und den 1er-Sessel hier bei uns in der Wohnung. Ich Nachhinein weiß ich gar nicht, wie all das hier reingepasst hat. Die Couch haben meine Eltern in ihrem Studium gekauft. Das ist gut 35 Jahre her. Sagt nicht, ich würde nicht alles recyclen, was geht. ;-)

Mein Ziel ist es, dass wir uns auf zwei Bettgarnituren einigen. Die auf dem Bild (oben) ist meine Liebste. Ansonsten haben wir noch eine andere, die auch sehr schön ist. Beide haben wir uns selbst gekauft. Die geschenkten haben nie in unsere Einrichtung gepasst. Mehr als zwei Bettgarnituren brauchen wir nicht, und wenn man einen Trockner benutzt, dann kommt man sogar mit einer aus.

Oh, und was mir erst beim Korrekturlesen auffiel, weil es für mich so normal ist: Ja, wir schlafen mit dem Lattenrost direkt auf dem Boden und haben kein Bett. Wir haben keins gefunden, und dann haben wir nach einigen Wochen auf dem Boden gemerkt, dass wir keins brauchen. Wir haben früher unsere Lattenroste mit Tesafilm oder Kabelbindern zusammengehalten. Ein gemeinsamer Bezug für beide Matratzen tut es aber auch. ;-)


Der blaue Schrank ist noch aus meinem Jugendzimmer (und damit in etwa 16 Jahre alt). Ich habe auch den Schreibtisch und das Bett dazu. Wir teilen uns den Schrank. Wenn man sich auf die Sachen beschränkt, die man wirklich trägt, dann passt das Zeug von zwei Personen locker rein, auch Wintersachen, Bettwäsche und Handtücher. Ich hätte das nie gedacht, aber der Platz reicht wirklich. Außerdem sind die drei Holzkörbe im Regal für meine Wäsche (mein Mann hat die drei Schubladen unten im Schrank).

In dem Regal sind momentan noch viele Sachen abgestellt, die noch verkauft werden sollen, bzw. Fotos und alte Briefe, die gescannt werden.

Die Gitarre hat mein Mann in den fast sechs Jahren, in denen ich ihn kenne, niemals angefasst. Aber er hat sie einfach gerne. Wir behalten alles, was uns Freude bringt, nicht nur, was wir benutzen.


Ich weiß, man soll Sachen nicht über die Tür hängen, aber ich wollte für das Foto jetzt auch nichts beschönigen. ;-) Meine Sportsachen hänge ich einfach gerne an die Türgriffe und oben über die Tür.

An der Wand lehnte Ewigkeiten lang eine Matratze ("falls mal Gäste kommen"), die jetzt zum Glück verkauft ist.


Diese Bücher standen alle in unserem Regal! Ich hatte erst 300-400 Bücher gezählt, die wahre Zahl liegt nach meiner neueren Zählung aber eher bei 600. Ich weiß nicht, ob ich böse sein soll, dass ich einige Wochenenden meines Lebens mit Ebay-Verkäufen verbringen werde. Oder ob ich mich freuen soll, dass mein Mann mir zu meinem Geburtstag schenken wird, dass ich alle Bücher verkaufen darf (es sind hauptsächlich seine). Ende des Jahres werden sie hoffentlich alle weg sein, und dann kaufen wir uns den Kindle. Obwohl man die Kindle-Versionen sogar am PC lesen kann, wenn man das will.

So, das war ein Teil unserer Wohnung. Ich fühle mich jetzt viel wohler darin. Der Raum wirkt größer. Er ist erheblich leichter zu putzen. Ich entspanne mich dort viel besser. Ich erwische mich, wie ich mich zum Telefonieren auf die kleine Couch lege oder zum Musikhören auf's Bett, und mich dort einfach wohlfühle. Ich kann das Mehr an Raum total genießen.

Ich freue mich auf eure Kommentare dazu! Da mir jetzt schon verschiedene Leute geschrieben haben, dass sie keine Kommentare hinterlassen konnten, schickt zur Not eure Beiträge einfach an fruchtundgruen (ett) gmail.com, ja? Es ist so schade, wenn sowas verloren geht, und außerdem freue ich mich immer so über eure Kommentare! :-)

Sonntag, 11. September 2011

Hier wird man sein Zeug los!

Ist beim Entrümpeln nicht immer eine der größten Sorgen, dass man nicht weiß, wohin man mit all den guten Sachen soll? Alles wegwerfen will man ja nicht. Um es vorweg zu nehmen: Viel Geld wird man dafür in der Regel nicht mehr bekommen. Ich hatte einen komplett neuen IKEA-Tisch mit Stühlen samt Polstern, und den habe ich für knapp die Hälfte des Originalpreises verkaufen können. Das war aber auch schon das Highlight. Man muss sich darauf vorbereiten, dass man für seine Fehlkäufe zu einem großen Teil selbst aufkommen wird. Wenn das ok ist, kann es mit dem Verkaufen aber auch schon losgehen!

MissMinimalist rät aus Erfahrung, überhaupt nur Sachen zu verkaufen, die einen Wert von 10 Dollar (gut 7 Euro) haben. Für alles andere lohnt sich die Arbeit des Abfotografierens, Online-Stellens und Fragen-Beantwortens nicht. Ich würde hier eine Ausnahme machen: Ich finde, dass Bücher zwar nicht viel Geld pro Buch einbringen (zwischen 2-3 Euro), aber bei Ebay nur wenig Aufwand bedeuten. Ich verhökere meine Bücher dort gewinnbringend. Wir haben noch ca. 300-400 Bücher hier, und dass sind zwischen 600 und 1200 Euro. Also bilden Bücher da eine eigene Kategorie.

Sachen loswerden für Geld

Ebay.de: Über Ebay werden täglich Tausende von Sachen hin und her verkauft. Eine Freundin von mir lebt mittlerweile fast mehr von ihren Ebayverkäufen als ihren sonstigen Einnahmequellen. Sie ist momentan meine Mentorin in Sachen Ebay-Verkäufe. Man kann dort wirklich alles verkaufen, was einem einfällt. Sie hat von Kosmetikpröbchen aus Zeitungen bis hin zu benutzten (!) Wimperntuschen schon alles verkauft. Die Zeit muss man natürlich haben. Ich selbst halte mich daher an den Tipp von MissMinimlalist, sich den Aufwand nur für Dinge zu machen, die einen gewissen Wert erzielen werden.

Kalaydo.de: Kalaydo ist eins der größten Online-Portale für Kleinanzeigen mit ca. 60 Millionen Besuchern monatlich. Die Chance, dass jemand aus der Region die Anzeige sieht, ist also gut! Hier sollte man vor allem sperrige Sachen einstellen, die man nicht gut verschicken kann. Ich habe hier schon einen Schreibtisch, einen Tisch mit Stühlen, eine überflüssige Matratze, eine Dekobox, ein Bügelbrett, ein Sofa und ein altes Paar Stiefel verkauft. Die Leute wohnten alle hier in der Gegend und kamen nach kurzer Absprache einfach vorbei. Zugegeben, die Terminfindung kann ein Problem sein, und nicht jeder steht drauf, wenn die Nachbarschaft bei ihm vorbeikommt, um alles erst mal zu begutachten. Aber meistens waren die Begegnungen lustig, und ich war heilfroh, dass jemand meine Sachen noch benutzt. Recyclen ist einfach besser als Wegwerfen. Ich habe im Schnitt für die Sachen zwischen 10 und 20 Euro bekommen.

Wenn man seine Sachen dort nicht loswird, obwohl man sie ein oder zwei Mal eingestellt hat, dann sollte man akzeptieren, dass niemand für die Sachen Geld ausgeben möchte. Ich weiß, dass diese Erkenntnis für mich hart war. Aber als ich darüber nachdachte, habe ich mir eingestehen müssen, dass ich selbst auch nicht für einen 2-Euro-Artikel, den ich in jedem Supermarkt bekomme, im Internet gucke. Geschweige denn, dass ich dafür jemanden anrufe, einen Termin mache und im Zweifelsfall das Risiko eingehe, dass mir der Artikel nicht gefällt.

Was macht man also mit dem, was man nicht für Geld loswird?

Sachen loswerden ohne Geld

Freecycle: Dieses Netzwerk kommt aus den USA und ist mit dem Ziel gegründet worden, innerhalb der Nachbarschaft Sachen weiterzugeben. Die Regeln sind sehr strikt: Man darf die Sachen wirklich nur verschenken, und man darf auch nur innerhalb der eigenen Stadt anbieten. Dafür ist das System sehr einfach, un die meisten Städte haben eins. Googlet mal Freecycle und den Namen eurer Stadt. Anmelden kann man sich über Yahoo oder Google. Die Düsseldorfer Gruppe ist recht aktiv. Ich habe dort schon gut erhaltene Waschmaschinen und Schaukelstühle gesehen, die dort angeboten wurden. Reingucken lohnt sich also, ob man etwas sucht oder selbst etwas anbieten möchte.

Momox.de: Das ist eigentlich in der falschen Kategorie, denn eigentlich bekommt man hier für Bücher und CDs Geld. Bevor sich aber jemand freut: Der Preis pro Buch liegt ungefähr bei 9 Cent. Wie meine Freundin so schön sagte: Kurz vor dem Altpapiercontainer kommt Momox. Aber einer gewissen Menge holen die netten Leute von Momox die Sachen sogar kostenlos bei einem ab.

Sperrmüll: Wenn gar nichts mehr geht, ruft man den Sperrmüll, besonders für sperrige Teile, wie der Name schon sagt. Der ist in der Regel kostenlos und alle paar Tage möglich. Und auch hier gibt es eine Möglichkeit, anderen noch eine Freude zu machen: Ich wusste das bis vor Kurzem nicht, aber ab 20:00 Uhr am Vorabend des Sperrmülls ziehen ganze Horden von Leuten durch Düsseldorfs Straßen, die nach Sperrmüll Ausschau halten. Sie sammeln Altmetall und alte Elektrogeräte. Wenn man Metall und Elektrogeräte bei Sammelstellen abgibt, bekommt man noch ein paar Euro dafür. Dafür braucht man natürlich ein Auto und außerdem den Nerv, dorthin zu fahren. Daher überlasse ich das persönlich den Leuten, die sich die Mühe machen. Irgendwie habe ich mich aber richtig gefreut, als jemand die Sachen haben wollte. Wenn jemand damit sein Einkommen aufbessern kann, umso besser.

Gute Zwecke: Es gibt Massen von Kinderheimen, Tierheimen und anderen Einrichtungen, die regelmäßig alte Sachen annehmen und diese auf Flohmärkten für den guten Zweck verkaufen. Ganz zu schweigen von der Altkleidersammlung, in die man gute Kleidung und Schuhe immer geben kann.

Das waren die großen Anlaufstellen. Kennt jemand noch andere, die er empfehlen kann?

Freitag, 9. September 2011

So entrümpelt man effizient

Ich weiß nicht, was für eine Katharsis ich aktuell durchlebe, aber ich glaube, bis Ende des Jahres werde ich ca. 90% meiner gesamten Habe entrümpeln. Ich kann und will gar nicht aufhören. Je mehr ich mich über den Lebensstil "Minimalismus" informiere, umso mehr Dinge und Gegenstände erscheinen mir zwecklos.

Und ich bin jemand, der wirklich nie viel besessen hat.

Beispiele:

Ich habe meine Mutter schon relativ früh wahnsinnig gemacht, weil ich nie auf Shopping-Tour gehen wollte. Ich wollte die Sachen einfach nicht haben. Wozu? Ich hatte immer alles, was ich brauchte, sogar mehr als genug.

Richtig geschockt hat es meine Mutter und meine Schwester, als ich das Auto, das meine Mutter mir sogar bezahlen wollte (also Versicherungen etc., der Wagen an sich gehörte meiner Mutter schon), lieber wieder abgegeben habe. Solange man nicht in der Wüste wohnt, fahren wirklich alle 10 Minuten Busse und Züge. Ich hatte immer Angst, einer zerkratzt mal das Auto, oder es geht sonst was dran kaputt. Besitz bedeutet immer Verantwortung. Und die wollte ich nicht auf mich nehmen (Zumal ich, wie gesagt, bei mir auch nicht den Bedarf gesehen habe. Hätte ich ein Lieferunternehmen, wäre das was anderes). Naja, meine Schwester hat sich darüber gefreut, wenn auch etwas fassungslos.

Mein Vater hat mich spaßeshalber öfter "Diogenes in der Tonne" genannt. Das ist der Typ, der am Ende nur noch eine Tasse/Schüssel besaß, und als er gesehen hat, wie ein Kind Wasser mit seinen Händen zum Mund schöpfte, hat er auch seine Tasse/Schüssel/was immer es war weggeworfen.

Aber genug von mir, hier ist der Tipp, den ich teilen möchte:

Am besten entrümpelt man (laut MissMinimalist), indem man den Bereich, den man ausmisten will, wirklich komplett leer räumt. Auch, wenn es nur eine einzige Schublade ist. Das scheint auf den ersten Blick unnötig, ist aber sehr wirksam.

Wenn man nur Sachen wegnimmt, schaut man meistens, was sofort in den Müll gehört. Den Rest lässt man stehen. Wenn man aber erst alles wegnimmt und dann nur ein paar Sachen wieder zurückstellt, dann überlegt man sich, was man wirklich für die nächsten Wochen, Monate und Jahre an der Stelle haben will.

Ich hab's ausprobiert und habe mit Überraschung festgestellt, dass auch mein Haushalt auf gut und gerne 90% verzichten kann. ;-)