Samstag, 11. Februar 2017

Ein Jahr ohne Schuhe



Kann man wirklich ohne Schuhe leben?

Seit über einem Jahr trage ich jedenfalls keine normalen Schuhe mehr.* Ich habe mich auf Barfußschuhe umgestellt, und bin teilweise ganz barfuß gelaufen. Ich bin vom Fersengang in den Ballengang gewechselt, was eine sehr sanfte und körperfreundliche Gangart ist.

Wie auch beim Bodenbett habe ich an Barfußschuhen jahrelang herumgebastelt, bis ich das Thema für mich umsetzen konnte.

Was habe ich davon?

- Mir tun nie mehr die Füße weh. Das war früher eigentlich ständig so. Nach Hause kommen, Schuhe aus, Füße ein bisschen bewegen, froh sein, dass ich wieder bequem herumlaufen kann.

- Durch den Ballengang ist (laut Frauenärztin) mein Beckenboden absolut tip-top-perfekt durchtrainiert.

- Ich hab ein neues Sinnesorgan dazugewonnen! Vor allem ganz barfuß wundere ich mich draußen jedes Mal wieder begeistert, wie viel ich über die Füße spüre. Und wovon ich sonst abgeschnitten lebe. 

Mittlerweile gibt es ein tolles Angebot an Barfußschuhen. Ich bin mit meinen Leguanos und Xero Shoes glücklich, da sie dem Fuß wirklich eine große Bewegungsfreiheit ermöglichen. Für's Büro machen Zaqq und Senmotic schöne Modelle. Auf den Tipp in einer Facebookgruppe hin habe ich diesen Winter oft Neoprenstiefel getragen (in meinem Fall die Mares Dive Boots). Und welche Dame es etwas schicker mag, der gefallen vielleicht die High Feels? Viele mögen die Vivo Barefoot, wobei bei den Modellen, die ich habe, die Sohle sehr steif ist.

Ein paar hohe Schuhe habe ich noch behalten (siehe Bild). Irgendwie zur Sicherheit ... falls ich mal meine, irgendwo mit hohen Absätzen erscheinen zu wollen. Drei Paar Schuhe sind im Umsonstladen gelandet, und ein kaputtes Paar im Müll.

Und ihr? Läuft noch jemand ohne Schuhe durch die Gegend? Wie geht es euch damit? Erzählt doch mal.

(*Ein paar wenige Situationen gab es, in denen ich meine alten Schuhe noch mal hervorgekramt habe: Ich habe zum Abiball meiner jüngsten Schwester meine früheren schwarzen Stiefel getragen und hatte danach zwei Wochen lang Schmerzen in den Füßen. Zur Besichtigung und Vertragsunterzeichnung unserer neuen Wohnung habe ich normale hohe Schuhe angezogen, weil ich unbedingt möglichst "normal" wirken wollte und mir die Leguanos zu sportlich aussahen. Ich habe sie sofort wieder ausgezogen, als wir dort fertig waren. Trotzdem habe ich vor allem beim Treppensteigen sor richtig gemerkt, wie wenig Gefühl man im Fuß hat, wenn man starre Sohlen trägt. Ich musste richtig auf die Stufen gucken, statt sie wie sonst einfach zu spüren.)

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Ein Jahr ohne Bett


Seit über einem Jahr schlafe ich nachts auf ein paar Decken auf dem Boden. Man kann tatsächlich ohne ein klassisches Bett leben! Ich habe mein Bettgestell vor fast vier Jahren verkauft. Nach ein paar gelungenen Nächten auf dem Boden habe ich vor einem Jahr dann auch meine Matratze entsorgt.

Ich habe es vorher jahrelang erfolglos versucht. Irgendwie geisterte überall die (Fehl-)-Information durch's Netz und einschlägige Bücher, dass man auf so einer harten Fläche nur auf dem Rücken schlafen darf. Besonders auf der Seite bekommt man sonst wohl eine Entzündung im Hüftgelenk. Nun kann ich aber nur auf der Seite oder auf dem Bauch so wirklich schlafen.

Als mir meine Matratze eines Tages wieder besonders unangenehm war, habe ich das Thema neu recherchiert und bin auf neue Videos dazu gestoßen.

Darunter auch dieses. Es ist leider ultra-langweilig, aber es lohnt sich!


Dieses hier fand ich auch sehr gut:



Die gröbste Umtellung hat ungefähr drei bis vier Tage gedauert. Mittlerweile empfinde ich es auf dem Boden als sehr angenehm. Ich baue mir sogar ein Bodenbett, wenn ich irgendwo zu Besuch bin und dort übernachte.

Ganz unten eine Wolldecke von meiner Mutter, darüber drei Oberbetten. Das ist eine ziemlich weiche Schlafunterlage. Ich konnte schon mit weniger gut schlafen. Aber wenn man etwas mehr Komfort haben kann, warum nicht?


Warum ich das Bodenbett liebe:

- Die Decken hänge ich tagsüber zum Auslüften über eine Tür. Gerade in unserer Großstadtwohnung, wo wir jeden Quadratmeter fürstlich bezahlen müssen, ist tagsüber so viel mehr Platz wunderbar!

- Wenn mir danach ist, kann ich die Decken einfach bei 95° durchwaschen. Ein Traum für Hausstauballergiker.

- Mein Rücken fühlt sich besser an.

- Irgendwie kann ich besser atmen, als wenn ich auf einer (weichen) Matratze liege. 

- Die Konstruktion ist flexibel. Wenn man anfangs etwas weicher schlafen möchte, kommen ein paar Decken dazu. Mein Mann schläft in einem normalen Bett, aber man könnte für eventuelle Bettnachbarn sehr einfach ein paar Decken anbauen.

- In "The Joy of Less" betont Francine Jay, dass Gegenstände idealerweise mehrere Funktionen haben. Das haben die Decken für mich: Als Schlafunterlage, Oberbett oder Couchdecke. Eine Matratze ist nur als Schlafunterlage wirklich nutzbar.

- Decken dürften schadstoffärmer sein. Matratzen sind wie alle Polstermöbel oft mit Flammschutzmitteln versehen sein, die zumindest nicht gesundheitsförderlich sind. Und die einen Brand wohl auch nur um wenige Sekunden verzögern.


Und ihr? Seid ihr interessiert, oder schlaft ihr vielleicht sogar schon so?

Montag, 24. Juni 2013

Unser minimalistisches Wohnzimmer

Im letzten Blogpost habe ich darüber geschrieben, wie begeistert ich die Wohnung mit Miss Minimalists Buch "The Joy of less" endgültig entrümpelt habe. Ich bin immer noch ein wenig stolz.

Ich hatte vor fast zwei Jahren schon mal über unser Schlafzimmer gebloggt. Ich habe gerade mit großer Freude festgestellt, wie viel sich auch da getan hat! Das ist mittlerweile deutlich leerer. Das kommt dann vielleicht als nächster Raum dran, den ich hier vorstelle.


Das ist unser Wohnzimmer. Wie man sieht, haben wir seit einiger Zeit eine Couch, die unsere langjährigen Poäng-IKEA-Sessel abgelöst hat. Der Raum ist oft so richtig lichtdurchflutet, nur hat leider heute die Sonne nicht mitgespielt. Normalerweise werfe ich weiße Decken über die Couch, weil ich Weiß liebe und weil es das Leben der Couch etwas verlängern wird, und wenn dann die Sonne scheint, wirkt alles total hell, freundlich und offen.

Und hier noch mal das Wohnzimmer aus allen Winkeln:




Ich weiß nicht, ob es auf euch minimalistisch wirkt? Es sind unfassbare Mengen an Büchern, DVDs, Fotoalben und tonnenweise Krimskrams verschwunden. Einfach war es nicht immer. Aber ich habe bisher noch rein gar nichts vermisst. Ein paar Sachen im Regal können noch weg, aber die gehören in der Regel nicht mir, weswegen ich mich da möglichst wenig einmische.

Mein Mann steht total auf sein Multi-Media-Regal, von daher ist das alles geblieben. Wobei ich auch sagen muss, dass wir das mittlerweile richtig viel nutzen. Wir sehen selten fern, gucken aber sehr gerne Serien, lesen auf der Couch oder versacken mit dem Laptop im Internet.

Und ansonsten hat das Ausmisten jetzt auch meinen Mann gepackt. Seit er sieht, dass man bei reBuy und ähnlichen Seiten seine ungenutzten BlueRays ganz gut loswerden kann, hält er mir öfter eine entgegen und sagt "Hier, kannst du verkaufen, die gucke ich sowieso nicht mehr". Von daher habe ich die leise Hoffnung, dass das Wohnzimmer so bleibt. :-)

Donnerstag, 30. Mai 2013

Bücher, DVDs usw. schnell loswerden ... (ohne Ebay)

... kann man bei verschiedenen Anbietern.

Ich habe in letzter Zeit die Reste unserer Büchersammlung und die riesige DVD-Sammlung bei reBuy.de zu Geld gemacht. Ging schnell, hat bisher sehr gut geklappt, und die Preise lagen oft über dem, was ich bei Ebay für unsere Sachen bekommen habe (allein schon, weil die Käufer bei Ebay Porto und Verpackung zahlen müssen, und deshalb weniger bieten).

Bei Recyclingmonster.de kann man gut vergleichen, wo man noch am meisten für seine Sachen bekommt (vorausgesetzt, die Sammlung ist so groß, dass es sich lohnt - eine Hand voll Bücher verschenkt man vielleicht auch besser einfach).

Ansonsten hat unsere Wohnung jetzt eine komplette Transformation hinter sich!

Ich habe momentan noch ein wenig zu tun, aber ich hoffe, ich kann bald Bilder posten. Es hat sich einiges verändert. Ich habe mir "The Joy of less" von Miss Minimalist gekauft, und mir dann in ein paar arbeitsfreien Wochen alles im Detail vorgenommen.

Ich muss sagen, dass vermutlich noch nie ein Buch bzw. eine Anleitung mein Leben so sehr verändert hat. Es funktioniert!

Ich fand bis dahin alle Tipps immer schön und gut, aber sie haben mich nie dorthin gebracht, wo ich sein wollte. Ich war immer noch unzufrieden mit der Wohnung. Es lag doch noch so viel herum.

In "The Joy of less" nimmt Miss M. einem auch wirklich die letzten Ausreden, und zeigt wirklich alle Fallen auf. Ich glaube, ich bin in jede mindestens 1x getappt. Letzten Endes ist es viel effektiver gewesen, als ich zu Anfang gedacht hätte. Gut, ich hatte dieses Mal auch wirklich Zeit und nicht nur 2-3 Stunden am Wochenende. Aber trotzdem - ich kann ihre Anleitung absolut empfehlen für alle, die wirklich etwas verändern wollen.

Unsere Wohnung ähnelt jetzt tatsächlich dem hellen, luftigen und großräumigen Wohnraum, den ich mir immer gewünscht habe. Und der Keller ist so gut wie leer - den habe ich vorher gerne mal aus "Ausweichstation" für all das Zeug genutzt. ;-)

Mehr in Bälde!

Mittwoch, 17. April 2013

Ich war nie in der Tanzschule!

Quelle: www.tanzschule-reichelt.de

Letztens wurde mir bewusst, dass ich nie in der Tanzschule war. Schrecklich, oder?

Gewisse Dinge sind in unserer Kultur vorgegeben. Mit ca. 14 sind meine Mitschüler auf einmal hordenweise in die Tanzschule gerannt. Nicht, dass sich davor jemals jemand für Standardtänze interessiert hätte, oder wir zum Abitur einen filmreifen Tanzauftritt hinlegen wollten. Nein, man geht einfach mit 14 in die Tanzschule.

Ich erinnere mich nicht mehr so 100% an alles damals, aber ich hatte wirklich überhaupt keine Lust. Also habe ich es letzten Endes einfach nicht gemacht. Ich glaube, ich war fast die einzige. Auf dem Pausenhof konnte ich bei ein paar Gesprächen zum Thema "Welche Tanzschule ist die beste" und "Ich musste gestern mit dem ekligen Sascha tanzen" nichts beitragen. Schlimmeres ist mir tatsächlich nicht passiert.

Ich weiß aber noch, dass das damals als kleiner Akt der Rebellion im Alltag gesehen wurde!

Ich habe später übrigens nie wieder Mitschüler von den "tollen Tanzstunden" von damals reden hören. Ich bin mir fast sicher, dass die meisten auch keine Lust hatten, und einfach hingegangen sind, weil man mit 14 einfach in die Tanzstunde geht.

Mich schütteln solche Gedanken heute noch. Wer sagt, dass man einen Führerschein machen muss, ein Sofa braucht, zum Yoga gehen sollte, etc.? Ich kann jeden nur ermutigen, im Zweifelsfall einfach auszusteigen. Wenn man das Gefühl hat, dass einem das nichts bringt, dann ist das vielleicht tatsächlich so. Und man kann fast alles nachholen, sollte sich das Gegenteil als wahr erweisen.

In dem Sinne - Stell dir vor, es ist Tanzstunde, und keiner geht hin!

PS: Ich mache mittlerweile seit einem guten halben Jahr ganz begeistert orientalischen Tanz - nichts gegen Tanzen! Das musste heute nur als Beispiel herhalten.

Sonntag, 14. April 2013

Entscheidungshilfen: Fragen an unser Gerümpel


http://terangatimes.com

Ok, alle sind sich einig:

Wir wollen entrümpeln, ausmisten, weniger Zeug haben. Dann denkt man sich "hurra" und legt los. Und dann wird es plötzlich so unendlich schwierig:

"Ach nee, das Teil ... ähm ... nee, das kann nicht weg. Oder? Ich weiß nicht".

Hier ein paar kleine Entscheidungshilfen aus Miss Minimalists Buch "The Joy of less", die ich hilfreich fand:

"Lieber Gegenstand,

  • Was bist du und was machst du?
  • Wie bist du in mein Leben gekommen?
  • Habe ich dich gekauft oder geschenkt bekommen?
  • Wie oft benutze ich dich?
  • Würde ich dich ersetzen, wenn du verloren oder kaputt gingst, oder wäre ich erleichtert, dass du weg bist?
  • Habe ich dich überhaupt gewollt?
  • Behalte ich dich nur aus Pflichtgefühl jemandem gegenüber?
  • Behalte ich dich nur als Beweis dafür, etwas mal erlebt zu haben?"

Ich bin gespannt, was eure Gegenstände antworten!

Donnerstag, 4. April 2013

Weg damit! & Wie geht man am besten mit "ungebetenen" Geschenken um?

Anbei, was die letzten Tage und Wochen in der Givebox Düsseldorf-Flingern gelandet ist:

- Trinkrucksack
- Fahrradschuhe für Klickspedale
- DVD-Player
- CD-Anlage
- ungefähr eine Tonne Kleidung, die ich über Freecycle und von Freunden bekommen habe (also alles das, was mir nicht gepasst / uns nicht gefallen hat)
- verschiedene Kabel und alte Lädegeräte
-  ein Deko-Marienkäfer
- Badezusatz-Set

Einige Sachen davon waren wieder schwierig loszulassen. Vor allem die Sachen, die mir meine Familie zu Weihnachten geschenkt hat. Was macht man, wenn man alle gebeten hat, einem nichts zu schenken, und bekommt dann trotzdem etwas? Ehrlicherweise: Ich war nach Weihnachten deswegen erst mal ziemlich traurig.

Bei einigen Familienmitgliedern und Freunden ist die Bitte nach einem geschenkefreien Weihnachten einwandfrei angekommen. Andere haben sich trotzdem in der Pflicht gesehen, uns irgend etwas zu besorgen. Und wenn ich sage "irgend etwas", dann trifft es das  - es war tatsächlich nichts, was wir gebrauchen könnten oder haben möchten.

Ich hasse es, liebe Geschenke von Familie und Freunden direkt wieder wegzugeben, aber es hilft alles nichts. Je länger ich die Sachen anstarre, desto mehr wird mir klar, dass es nie die Absicht der Schenkenden war, mir mehr Arbeit zu machen oder mich zu verärgern.

Also habe ich mir noch mal fest vorgenommen: Wenn ich etwas wirklich gebrauchen kann oder schön finde, dann behalte ich es. In allen anderen Fällen - weg damit. Und vielleicht noch mal bei Gelegenheit ansprechen, dass ich es sehr ernst meine mit all den "netten Kleinigkeiten", die alle in den Geschäften bleiben können.