Quelle: www.tanzschule-reichelt.de |
Letztens wurde mir bewusst, dass ich nie in der Tanzschule war. Schrecklich, oder?
Gewisse Dinge sind in unserer Kultur vorgegeben. Mit ca. 14 sind meine Mitschüler auf einmal hordenweise in die Tanzschule gerannt. Nicht, dass sich davor jemals jemand für Standardtänze interessiert hätte, oder wir zum Abitur einen filmreifen Tanzauftritt hinlegen wollten. Nein, man geht einfach mit 14 in die Tanzschule.
Ich erinnere mich nicht mehr so 100% an alles damals, aber ich hatte wirklich überhaupt keine Lust. Also habe ich es letzten Endes einfach nicht gemacht. Ich glaube, ich war fast die einzige. Auf dem Pausenhof konnte ich bei ein paar Gesprächen zum Thema "Welche Tanzschule ist die beste" und "Ich musste gestern mit dem ekligen Sascha tanzen" nichts beitragen. Schlimmeres ist mir tatsächlich nicht passiert.
Ich weiß aber noch, dass das damals als kleiner Akt der Rebellion im Alltag gesehen wurde!
Ich habe später übrigens nie wieder Mitschüler von den "tollen Tanzstunden" von damals reden hören. Ich bin mir fast sicher, dass die meisten auch keine Lust hatten, und einfach hingegangen sind, weil man mit 14 einfach in die Tanzstunde geht.
Mich schütteln solche Gedanken heute noch. Wer sagt, dass man einen Führerschein machen muss, ein Sofa braucht, zum Yoga gehen sollte, etc.? Ich kann jeden nur ermutigen, im Zweifelsfall einfach auszusteigen. Wenn man das Gefühl hat, dass einem das nichts bringt, dann ist das vielleicht tatsächlich so. Und man kann fast alles nachholen, sollte sich das Gegenteil als wahr erweisen.
In dem Sinne - Stell dir vor, es ist Tanzstunde, und keiner geht hin!
PS: Ich mache mittlerweile seit einem guten halben Jahr ganz begeistert orientalischen Tanz - nichts gegen Tanzen! Das musste heute nur als Beispiel herhalten.
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