Mittwoch, 3. April 2013

Gegenstände verursachen Stress

Quelle: www. minimalisti.com


In der Studie "Life at Home in the Twenty-First Century" von 2012 haben Forscher der Universität von Los Angeles über 10 Jahre hinweg 32 Familien aus der kalifornischen Mittelschicht studiert.

Mal abgesehen davon, dass wir heutzutage mehr Zeug besitzen und größere Häuser und Wohnungen haben als je zuvor: Die Mütter waren deutlich gestresst, wenn sie sich mit all den Gegenständen beschäftigen mussten. 

Auch, wenn die meisten deutschen Wohnräume sicherlich nicht so aussehen wie der oben auf dem Bild - allein der Anblick entspannt einfach. 

Weniger Zeug - mehr Entspannung und Wohlfühlen!

Freitag, 29. März 2013

Minimalistische Putzmittel mit Yvonne Willicks



Momentan habe ich einen Putzanfall nach dem anderen - meine Schwiegermutter kommt in sieben Tagen zum ersten Mal zu uns zu Besuch. Uns bei ihr sieht es immer absolut top aus.

Heute Morgen bin ich in meiner mittelpanischen Recherche nach der perfekten Haushaltsführung (besser spät als nie, nicht wahr?) auf diese minimalistischen Tipps zu Putzmitteln gestoßen. Der gesamte Haushalt braucht nur:

  • Soda/Natron (nimmt Gerüche auf, tötet Bakterien ab)
  • Zitronensäure (da geht das Pulver, aber auch die Plastikzitronen - löst Kalk)
  • Spüli (zum Fettlösen)
  • Salz (als Scheuermittel)
  • Putzgeräte wie Schwämme, Lappen, Ceranfeldschaber (wie im Video).

Alle anderen Putzmittel sind ohnehin nur eine bunte, teure und mit weiteren Chemikalien versehene Mischung, die auch nicht mehr kann als die oben genannten Grundstoffe. 

Haben wir nicht schon immer geahnt, dass es den ganzen Rest nicht wirklich braucht?

Sonntag, 24. März 2013

Dir kann man ja nichts schenken!

Kennt jemand diese Bemerkung? Ich jedenfalls. Ich habe sie noch nie so wirklich verstanden - der Sinn eines Geschenks besteht ja eigentlich nicht darin, dass jemand etwas von mir annehmen muss, von dem ich möchte, dass er es hat (das er aber vielleicht/wahrscheinlich gar nicht will). Aber ist euch schon mal aufgefallen, wie oft das so gehandhabt wird?

Eine gute Freundin von mir hat drei ältere Geschwister. Ihre Eltern haben jedem der Kinder zum Abitur oder Studium ein "großes" Geschenk gemacht. In den drei ersten Fällen war das ein massives Möbelstück, oder ähnliches. Jetzt wollte meine Freundin, die jüngste von allen, aber am liebsten etwas Immaterielles. Sie dachte an eine tolle Reise oder ähnliches. Und was ist das Ergebnis? Sie hat bis heute (mit 33) nichts bekommen, weil ihre Eltern wollten, dass sie etwas "Solides" bekommt. Und nicht so eine blöde Reise.

Ist das nicht irgendwie am eigentlichen Sinn eines Geschenks vorbei gegangen?

Freuen wir uns nicht alle über etwas, bei dem die Person wirklich an uns gedacht hat? Uns, und unsere ganz speziellen Wünsche, Vorlieben und Vorstellungen?

Dieses schöne Zitat habe ich heute hier gelesen:


If you want to give me something give me a hug, and if you want to make me something make me laugh.


(Der zweite Teil des Zitats bezieht sich auf die Tatsache, dass man nicht nur nicht alle möglichen Gegenstände im Haus haben muss, sondern auch nicht alles essen muss. Und man dann oft zu hören bekommt "Für dich kann man ja gar nicht kochen" bzw. "Mit dir kann man ja nirgendwo hingehen"). 

Samstag, 9. Februar 2013

Der Fernseher

Quelle: http://images.wikia.com
 
Seit ich denken kann, hatten wir einen Fernseher. Als es in den meisten Haushalten nur die öffentlich-rechtlichen Programme gab, war zu viel Gucken kein Thema. Dann kamen die ganzen Privatsender dazu. Als Jugendliche fand ich selbst, dass ich zu viel gucke. Aber es war einfach so verlockend, nachmittags einfach einzuschalten, und sich abends genüsslich auszusuchen, welchen Film machen gucken will. Bei uns lagen nämlich immer TV-Zeitschriften herum. Und irgendwann kamen die ganzen Nachrichtensender dazu, auf denen immer was lief, was man gucken konnte. Man muss ja informiert bleiben!
 
Ich bin mit meinem Vater mal in sechs Wochen mit dem Fahrrad von der Quelle der Donau in Donaueschingen bis Budapest in Ungarn gefahren. Wir hatten alle unsere Sachen in Packtaschen, und haben im Zelt übernachtet. Irgendwann fiel uns auf, dass wir jetzt schon wochenlang kein ferngesehen haben. Es war einfach niemand da, der einen Fernseher vermisst hätte. Wir waren den ganzen Tag draußen und fühlten uns immer gut unterhalten.
 
Als ich drei Monate um den Globus gereist bin, hat mir auch so gar nichts gefehlt. Ehrlich gesagt bin ich irgendwann extra in Hostels gegangen statt in Hotels, weil es dort keinen Fernseher gibt! Wenn man einen hat, schaltet man ihn auch eher mal an, und meistens versackt man dann vor völlig belanglosen Bildern. Irgendwann wurde mir die Anwesenheit eines Fernsehers fast schon unangenehm. Man kennt das, wenn man eine Baustelle in der Nähe der Wohnung oder des Büros hat - der konstante Geräuschpegel wird irgendwann zur Gewohnheit, aber der Tag, an dem es aufhört, ist einfach ein Geschenk und alle atmen ein Mal erleichtert durch.
 
Mein Mann hat mir schon mehrmals zeigen müssen, wie unser Fernseher überhaupt anzuschalten ist (kein Scherz - er hat mittlerweile so viele Geräte miteinander verkabelt, dass man mehrere Fernbedienungen dafür braucht, und dass man als mäßig Interessierter ohne Einweisung gar nicht weiß, was man tun muss). Ich erinnere mich an einen arbeitsfreien Tag in der Woche, an dem ich alleine zu Hause war und etwas Bestimmtes gucken wollte. Ich habe es 10min lang probiert, ihn einzuschalten, und dann schulterzuckend aufgegeben. Wenn mein Mann nicht da ist, findet das arme Gerät wirklich gar keine Beachtung. Letztens sprachen alle meine Kollegen im Meeting über eine bestimmte, offenbar sehr lustige Werbung, und mir fiel auf, dass ich die überhaupt nicht kannte.
 
Würde ich alleine leben, hätten meine vier Wände weder einen riesigen Flachbildfernseher, noch das große Regal, um das Teil zu halten, noch die Regale, in die man all die Blue Rays einsortiert. Oder die ganzen Geräte, die an den Fernseher angeschlossen sind. 
 
Ich würde sofort ohne Fernseher leben, wenn es ginge. Mein Mann ist jedoch ein absoluter Filmfreak. Und in Beziehungen sucht man ja doch meistens den Kompromiss. Ab und zu gucke ich am Wochenende eine amerikanische Serie oder einen über Amazon ausgeliehenen Film mit meinem Gatten. Ich weiß nicht, wie viel andere Menschen fernsehen, aber er leiht sich stapelweise DVDs und Blue Rays von Kollegen aus (die da offenbar gut ausgerüstet sind), oder findet Sonderangebote bei MediaMarkt oder Saturn (hurra ...).
 
Ich sehe dieser Tage so gut wie überhaupt kein fern mehr. Alles, was in der Welt passiert, bekomme ich in wenigen Sekunden auch über tagesschau.de mit. Heutzutage ist es ohnehin schwierig, den großen Schlagzeilen zu entgehen - oder hat jemand die Anschläge vom 11. September 2001 oder den Tsunami 2004 verpasst? 
 
Wie haltet ihr es mit dem Fernsehen?

Donnerstag, 7. Februar 2013

Minimalisten wie du und ich: Don Aslett


Don Aslett ist der Vater des Ausmistens.

Gut, das weiß ich auch erst seit heute Nachmittag. Bis dahin hatte ich den Namen ehrlicherweise noch nicht gehört. Er hat offenbar den im amerikanischen Englisch so beliebten Begriff "decluttering" geprägt, ist mittlerweile jedoch ein wenig in Vergessenheit geraten.

Er hat vor 20 Jahren gleich eine ganze Reihe von Büchern geschrieben, die offenbar immer noch großen Anklang finden. Jüngeren Autoren wird mitunter vorgeworfen, von ihm abgeschrieben zu haben. Seine Werke bestechen wohl durch ihren leichten Stil und sympathischen Humor.

Und sehr sympathisch finde ich auch, wie das Thema Ausmisten überhaupt erst in Don Asletts Leben trat: Er hat irgendwann gemerkt, dass man einen Großteil der Putzarbeit für Dinge macht, die man weder braucht noch schön findet. Und schon war die Idee des strukturierten Ausmistens geboren.

Heute hat Don Aslett übrigens immer noch eine Firma, die Reinigungsmittel vertreibt.

Freitag, 25. Januar 2013

Minimalisten wie du und ich: José Mujica, Präsident von Urugay

Quelle: http://www.elcomercio.com

Der nette ältere Herr da oben ist José Mujica, und zufällig auch der Präsident von Urugay. Sein offizieller Dienstwagen ist ein Opel Corsa.

Quelle: worldatlas.com

Er spendet 90% seines Gehaltes direkt wieder für wohltätige Zwecke, weil er sagt, dass er einfach nicht mehr braucht. Ihm bleiben dadurch 1.250 Dollar monatlich, und ihm ist bewusst, dass seine Landsleute oft mit viel weniger auskommen müssen. Seine Frau und er leben immer noch in dem kleinen Bauernhaus in der Nähe der Hauptstadt Montevideo wie vor der Wahl.

Und er sagte zur BBC: "Das ist vor allem eine Frage der Freiheit. Wenn man nicht viele Besitztümer hat, dann muss man nicht sein ganzes Leben wie ein Sklave arbeiten, um sie zu erhalten. Deshalb hat man mehr Zeit für sich".

[Quelle: Huffington Post]

Mich überrascht das. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen mit dieser Einstellung Präsident werden können. Ich dachte, dafür braucht es Ellbogen und Machtgier. Aber wie gut, dass ich falsch gedacht habe - offenbar findet da ein Wandel statt.

PS: Von Beruf ist der Präsident eigentlich Blumenzüchter. Die behalten offenbar immer den Sinn für das wahrhaft Schöne im Leben.