Mittwoch, 28. Dezember 2016

Ein Jahr ohne Bett


Seit über einem Jahr schlafe ich nachts auf ein paar Decken auf dem Boden. Man kann tatsächlich ohne ein klassisches Bett leben! Ich habe mein Bettgestell vor fast vier Jahren verkauft. Nach ein paar gelungenen Nächten auf dem Boden habe ich vor einem Jahr dann auch meine Matratze entsorgt.

Ich habe es vorher jahrelang erfolglos versucht. Irgendwie geisterte überall die (Fehl-)-Information durch's Netz und einschlägige Bücher, dass man auf so einer harten Fläche nur auf dem Rücken schlafen darf. Besonders auf der Seite bekommt man sonst wohl eine Entzündung im Hüftgelenk. Nun kann ich aber nur auf der Seite oder auf dem Bauch so wirklich schlafen.

Als mir meine Matratze eines Tages wieder besonders unangenehm war, habe ich das Thema neu recherchiert und bin auf neue Videos dazu gestoßen.

Darunter auch dieses. Es ist leider ultra-langweilig, aber es lohnt sich!


Dieses hier fand ich auch sehr gut:



Die gröbste Umtellung hat ungefähr drei bis vier Tage gedauert. Mittlerweile empfinde ich es auf dem Boden als sehr angenehm. Ich baue mir sogar ein Bodenbett, wenn ich irgendwo zu Besuch bin und dort übernachte.

Ganz unten eine Wolldecke von meiner Mutter, darüber drei Oberbetten. Das ist eine ziemlich weiche Schlafunterlage. Ich konnte schon mit weniger gut schlafen. Aber wenn man etwas mehr Komfort haben kann, warum nicht?


Warum ich das Bodenbett liebe:

- Die Decken hänge ich tagsüber zum Auslüften über eine Tür. Gerade in unserer Großstadtwohnung, wo wir jeden Quadratmeter fürstlich bezahlen müssen, ist tagsüber so viel mehr Platz wunderbar!

- Wenn mir danach ist, kann ich die Decken einfach bei 95° durchwaschen. Ein Traum für Hausstauballergiker.

- Mein Rücken fühlt sich besser an.

- Irgendwie kann ich besser atmen, als wenn ich auf einer (weichen) Matratze liege. 

- Die Konstruktion ist flexibel. Wenn man anfangs etwas weicher schlafen möchte, kommen ein paar Decken dazu. Mein Mann schläft in einem normalen Bett, aber man könnte für eventuelle Bettnachbarn sehr einfach ein paar Decken anbauen.

- In "The Joy of Less" betont Francine Jay, dass Gegenstände idealerweise mehrere Funktionen haben. Das haben die Decken für mich: Als Schlafunterlage, Oberbett oder Couchdecke. Eine Matratze ist nur als Schlafunterlage wirklich nutzbar.

- Decken dürften schadstoffärmer sein. Matratzen sind wie alle Polstermöbel oft mit Flammschutzmitteln versehen sein, die zumindest nicht gesundheitsförderlich sind. Und die einen Brand wohl auch nur um wenige Sekunden verzögern.


Und ihr? Seid ihr interessiert, oder schlaft ihr vielleicht sogar schon so?

2 Kommentare:

  1. Bin seit kurzem auf deine Seite gestoßen und muss sagen Du hast mich neu inspiriert zum Thema Minimalismus und finde Deine Beiträge cool. Gibt es bald neues?

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  2. Das freut mich!
    Ja, ich plane, jetzt wieder regelmäßig zu bloggen.

    Liebe Grüße

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